September 23, 2025

Meditation & Epigenetik – „Wie Achtsamkeit Deine DNA beeinflusst“

Meditation wirkt bis auf die DNA-Ebene, indem sie die Genaktivität beeinflusst. Studien zeigen, dass achtsame Entspannung Entzündungen reduziert, das Immunsystem stärkt und Heilungsprozesse unterstützt. Schon kurze tägliche Übungen können so langfristig auf Gesundheit und Wohlbefinden einwirken.

Regelmäßige Meditation kann tatsächlich biochemische Spuren in unserem Körper hinterlassen. Forschende der Harvard Medical School fanden heraus, dass die sogenannte „Relaxation Response“ – ein Zustand tiefer Entspannung durch Meditation, Yoga oder Atemübungen – unmittelbare Veränderungen in der Genaktivität bewirkt. Insbesondere werden dabei Gene aktiviert oder deaktiviert, die das Immunsystem, den Energiehaushalt und die Insulinausschüttung betreffen. Dies bedeutet, dass achtsame Entspannung bis auf die DNA-Ebene Einfluss nimmt und körperliche Funktionen positiv moduliert.

Eine Studie in Wisconsin lieferte zusätzlich den Nachweis, wie Meditation Entzündungsprozesse abschwächen kann. Nach nur einem intensiven Meditationstag zeigten erfahrene Meditierende verringerte Werte bestimmter proentzündlicher Gene im Vergleich zu einer nicht-meditierenden Kontrollgruppe. Konkret wurden Gene wie RIPK2 und COX2, die Entzündungen fördern, herunterreguliert – ein Effekt, der mit einer schnelleren Erholung von Stress einherging. Diese Veränderungen sind epigenetisch: Es wird nicht die DNA-Sequenz selbst verändert, doch die Aktivität von Genen (z. B. durch An- oder Abschalten mittels chemischer Tags) passt sich an. Der Befund untermauert, dass „die Ruhe des Geistes tatsächlich einen Einfluss auf die Genexpression haben kann“. In anderen Worten: Achtsamkeitspraxis kann die molekularen Schalter in unseren Zellen so umlegen, dass entzündliche Prozesse gedämpft und Heilungsmechanismen gefördert werden.

Solche Ergebnisse erklären, warum Meditation mit vielfältigen Gesundheitsvorteilen verbunden ist – von stärkerer Immunabwehr bis zu langsameren Alterungsprozessen. Harvard-Experten betonen, dass diese epigenetischen Effekte kein Zufall sind, sondern wahrscheinlich die Schlüsselmechanismen hinter den bekannten positiven Wirkungen von Meditation darstellen. Indem z. B. der zentrale Entzündungs-Regulator NF-κB durch Entspannungsübungen heruntergefahren wird, werden chronische Entzündungen gebremst – ein wichtiger Faktor, denn viele Zivilisationskrankheiten stehen mit anhaltenden Entzündungszuständen in Verbindung. Insgesamt zeigt die Forschung also, dass tägliche Achtsamkeit tatsächlich „unter die Haut geht“: Meditation beeinflusst die Aktivität unserer Gene und unterstützt so messbar die Gesundheit.

Quellen:

Harvard Medical School (hms.harvard.edu)

University of Wisconsin–Madison (news.wisc.edu)